Die Story
„Barrieren abbauen – in den Köpfen und auf den Straßen!“: Gemäß diesen Mottos entstand Ende 2017 in einer Gruppe junger Menschen der Studierendeninitiative „Enactus Hamburg e.V.“ die Idee einer besonderen Stadttour, nämlich einer auf Rollen. Am Anfang stand ein wichtiges gesellschaftliches Problem, zu dessen Lösung wir beitragen wollten: die Barrierefreiheit auf den Straßen sowie die Inklusion von Personen im Rollstuhl. Wie wäre es, selber einmal die Perspektive zu wechseln? Einen authentischen Eindruck durch Aktivrollstuhlfahre*innen zu erhalten? Wir machten uns an die Arbeit!
Im Rahmen des Projekts werden RollstuhlfahrerInnen als StadtführerInnen aktiv und zeigen die Hansestadt aus ihrer Sicht. Das Einzigartige an dem Projekt ist, dass die Tourteilnehmenden die Stadt ebenfalls im Rollstuhl erkunden und so einen Perspektivwechsel erleben. Aber von dieser Idee bis zur fertigen Rollstuhltour durch Hamburg war es noch eine ganze Strecke. Das Jahr 2018 stand ganz unter dem Motto „Träumen, Planen, Machen!“ So war unser Team im Sommer auf der Rollstuhlbasketball- WM in Hamburg mit einem Stand vertreten und konnte bei der Senator-Neumann Preisverleihung 2018 die Jury für sich gewinnen und wurde mit dem Nachwuchspreis ausgezeichnet. Auch die Universität Hamburg konnte von unserer Idee überzeugt werden und unterstützt das Projekt im Rahmen des Universitätsjubiläums durch einen Förderbeitrag des Studierendenfonds. Auch von KPMG und erhielten wir Fördergelder.
Das Jahr 2019 verbrachten wir vor allem damit, unsere Ideen in die Tat umzusetzen. Denn dafür ist mehr notwendig, als man anfänglich denken würde. Im Laufe des Jahres testeten wir verschiedene Routen, kümmerten uns um die Beschaffung der geeigneten Rollstühle, meisterten einige bürokratische Hürden und feilten an unserer Website. Wir wollten Hamburg auf eine andere Art zeigen und ein besonderes Erlebnis in der HafenCity ermöglichen. Insbesondere mit unserem Tourguide sprachen wir über das Verständnis von Inklusion und darüber, wie wir diese am achtsamsten und wirkungsvollsten fördern können.
Im Jahr 2020 war es endlich soweit: Wir konnten die StattTour gUG gründen, hatten alles nötige für den Start unserer Touren beisammen und waren bereit loszulegen. Doch auch uns machte die Pandemie einen Strich durch die Rechnung. So gerne hätten wir bereits ab dem Frühjahr unseren Teilnehmenden einen Perspektivwechsel ermöglicht. Doch unsere Rollstuhlführungen mussten zunächst weiter pausieren. Im Sommer des Jahres konnten wir dann endlich starten: ein Kamerateam des NDR hat uns bei unserer ersten Tour begleitet. Oben seht ihr das Ergebnis und könnt einen kleinen Einblick in die Tour erhalten.
Wir wollen mit unserem Projekt einen wichtigen Beitrag zur Inklusion leisten und hoffen, euch als BesucherInnen sowohl eine neue Perspektive zu eröffnen, sowie ein unvergessliches Erlebnis auf einer unserer Touren im Rollstuhl bieten zu können!
Da die Studierenden keine Zeit mehr hatten, das Projekt ehrenamtlich weiterzumachen, gehört es seit Sommer 2023 zum gemeinnützigen Teil von 105 VIERTEL. 105 VIERTEL hat das Ziel, Hamburg noch lebenswerter zu gestalten für alle Menschen in allen 105 Stadtvierteln. Inklusion ist ein wichtiger Teil unseres Zusammenlebens, daher freuen wir uns, so ein spannendes Projekt zu betreuen und auszubauen!
Was bedeutet Barrierefreiheit für uns?
Barrierefreiheit bedeutet für uns nicht nur, dass Orte für alle zugänglich werden, sondern auch dass sich Menschen auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam Barrieren in den Köpfen überwinden.
So ist es uns auch wichtig, dass während und nach den Touren Raum für Dialoge zwischen den Guides und den Teilnehmern gegeben wird.
Unser Ziel
Unser Ziel ist die Förderung einer inklusiven Gesellschaft. Dazu wollen wir das Stadtbild und die Wahrnehmung dessen umkrempeln. Zunächst in Hamburg, zukünftig auch anderswo.
Unsere Touren sollen als fester Bestandteil der Hamburger Stadtlebens zur Gewohnheit werden.
Für Hamburger soll es zur Normalität werden, eine Gruppe RollstuhlfahrerInnen mit Tourguide durch die Stadt fahren zu sehen. So können die Themen Barrierefreiheit und Inklusion langfristig in den Köpfen verankert werden und Veränderung initiieren.